30. Internationales DVSM-Nachwuchssymposium“einfach, leicht, minimal? – Simplizität in der Musik“

vom 14.-17. September 2017 am Institut für Musikwissenschaft Universität Münster

Simplizität zeigt sich in der Musik in vielfältigen Formen. Bereits auf terminologischer Ebene suggerieren Begriffe wie »Minimal Music« oder »Neue Einfachheit«, dass die damit bezeichnete Musik von geringem Anspruch sei. Auch für die Populäre Musik scheint es ein wesentliches Merkmal zu sein, dass sie sich durch ›geringe‹ Komplexität auszeichnet. Ein fähiger Virtuose hingegen kann auch als komplex empfundene Stücke so spielen, dass sie ›fasslich‹ wirken. Einflussreiche Autoren wiederum etikettieren »Leichte Musik« als etwas negatives, indem sie ihr das Ideal einer ›ernsten‹ Kunstmusik gegenüberstellen. Was ist nach heutigem Verständnis einfache, leichte oder minimale Musik und welche möglichen Intentionen können hinter Simplizität stecken? Wie gehen heutige Generationen in der Musikwissenschaft mit entsprechenden Werturteilen um? Gibt es noch andere Begriffe oder Ästhetiken die auf ähnlich wertende Weise eine Hierarchie von Stilen erzwingen sollen?
Muss ein solches Etikett zwangsläufig negativ konnotiert sein? Kann Musik, die auf den ersten Blick einfach wirkt, sich bei näherer Betrachtung als komplex erweisen und mit welchen Methoden lässt sich dies analytisch zeigen? Wer entscheidet, ob und welche Musik einfach ist, Kritiker, Musikwissenschaftler, Philosophen oder das Publikum? Diese und weitere Fragen wollen wir mit euch in Form eines interdisziplinären Symposium genauer betrachten und diskutieren.