Beiträge vom 9. internationalen studentischen Symposium des DVSM e.V. in Giessen, 1994

Herausgegeben von Nina Polaschegg, Uwe Hager, Tobias Richtsteig
Regensburg: Con Brio, 1996 (= Forum Musikwissenschaft Bd. 3)
160 S.
Paperback/Pappband, 24 x 17 cm
ISBN 3-930079-75-5

Inhalt

Rudolf Frisius
Musik – akustische Kunst?

Richard Barrett
Standpoint and Sightlines (provisional) 1995 beyond ‚postmodernism‘

Wilfried Ferchoff
Leben wir in einer (post)modernen individualisierten (Erlebnis)gesellschaft?

Peter Fuchs
Musik und Systemtheorie – ein Problemaufriss

Jürgen Freund
Droppin‘ Dope Rhymes
Rap: der musikalische Diskurs der HipHop-Kultur

Mechthild von Schoenebeck
„…das schönste Lied, das ist ein Heimatlied.“
Politische Inhalte des volkstümlichen Schlagers

Boris Radunski und Götz Pothmann
Bericht vom Workshop „Natur als Argument“

Boris Radunski
Zur Universalität emotionaler Eindrücke beim Musikhören

Beate Kutschke
Posthistorie und dessen Bedeutung für die Musik

Oliver Szymczak
Postmoderne und Musikwissenschaft – Anregungen zur Diskussion

Anita Kolbus
Komponistinnen und Postmoderne

Christiane Hillebrand
Die Filme von Mauricio Kagel

Sven Kommer
Musikwissenschaft? Abschaffen!

Richard Barrett
Standpunkt und (provisorische) Perspektiven 1995 – Jenseits der Postmoderne

Vorwort der Herausgeber

„Jeder Diskurs, einschließlich des wissenschaftlichen und philosophischen, ist nur eine Perspektive, eine Weltanschauung.“ (Lyotard)

Dieses Buch dokumentiert in 13 Beiträgen das Symposium des DVSM (DachVerband Studierender der Musikwissenschaft) e.V. in Gießen ’94. Bei der Konzeption des Symposiums war es unser Ziel, die Vielfältigkeit der „Diskurse zur gegenwärtigen Musikkultur“ ausschnittsweise darzustellen und zu diskutieren. So thematisieren – wie ein Blick ins Inhaltsverzeichnis schnell zeigt – die hier zusammengefaßten Beiträge ganz unterschiedliche ästhetisch-theoretische, musiksoziologische und kompositorische Ansätze, die zu weiterführenden Diskussionen anregen wollen. Dabei stehen einander widersprechende Positionen gleichberechtigt nebeneinander:

„Die Diskurse müssen als diskontinuierliche Praktiken behandelt werden, die sich überschneiden und manchmal berühren, die einander aber auch ignorieren und ausschliessen.“ (Foucault)

Über die Hälfte der Beiträge stammen von KommilitonInnen, worüber wir uns sehr freuen. Darin spiegelt sich die Konzeption des Symposiums als eine Veranstaltung von, mit und für Studierende wieder.

Wir setzen ebenfalls mit dem vorliegenden Band 3 die noch junge Veröffentlichungsreihe „Forum Musik Wissenschaft“ fort, in der die Beiträge der Symposien des DVSM e.V. für weitere – wissenschaftliche und öffentliche – Diskurse herausgegeben werden. Die anschließenden Bände „Medien-Musik-Mensch“ (Band 4) vom Symposium 1995 in Hamburg und „Gender Studies“ (Band 5) mit den Beiträgen des Symposiums am 2. – 5. Oktober 1996 an der Humboldt-Universität in Berlin sind in Vorbereitung. Diese jährlichen studentischen Symposien greifen (musik-) wissenschaftliche Themen auf, die im normalen akademischen Betrieb der Universitäten oftmals noch zu kurz kommen. Deshalb soll, auch an dieser Stelle, zur Teilnahme eingeladen und aufgefordert werden.

Auf einen Abdruck der Seminarbeiträge „Zur Musikszene der Skinheads“ (von Frau Prof. Funck-Hennigs, bereits veröffentlicht in der Schriftenreihe des ASPM: Beiträge zur Popularmusikforschung, hrsg. von Helmut Rösing, Band 13, Baden-Baden 1994, 46-78) und „Postmoderne Musik, betrachtet am Werk Frank Zappas“ (eine Zusammenfassung dieses Seminars wird noch in diesem Jahr unter dem Titel „nichts ist unmöglich – und alles ist drin. Musik und Musikästhetik in der Postmoderne“ und der Schriftenreihe „Bensberger Hefte“ der Thomas-Morus-Akademie Bensberg erscheinen) haben wir verzichtet, sie können und sollen an den angegebenen Stellen nachgelesen werden. eine deutsche Übersetzung des englischen Beitrags „Standpoint and Sightlines (provisional) 1995 – beyond postmodernism“ von Richard Barrett, den wir im original wiedergeben, findet sich im Anhang.

An dieser Stelle möchten wir allen AutorInnen herzlich für ihre freundliche Mitarbeit danken, ohne sie wäre weder das Symposium noch dieses Buch möglich gewesen.

Schließlich gilt unser Dank dem Asta der Justus-Liebig-Universität Gießen, dem dortigen Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik, dem Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft, den Mitarbeitern des ConBrio Verlags Felix M. Roehl und Theo Geißler, sowie den vielen Studierenden, die durch ihre tatkräftige Mithilfe das Symposium in Gießen unterstützten, vor allem Daniela Forciniti, Sabine Beck und Thomas Witzel.

Nina Polaschegg, Uwe Hager und Tobias Richtsteig
Gießen/ Hamburg, im Januar 1996