31. März | 13:00 – 2. April | 13:00 CEST
„Musicology in Times of Trouble“: Musik und Wissenschaft in Zeiten von Krankheit, Krieg und Krisen
Klimawandel, Coronapandemie, Afghanistan, Ukraine-Krieg … – die Nachrichten über die Krisen unserer Zeit überschlagen sich in den letzten Jahren und ziehen nicht folgenlos an allen Arten von Musik vorbei. Bereits heute zwingt die Veränderung unseres Klimas jährlich rund 20 Millionen Menschen weltweit zur Flucht, die ihre Musikkulturen in ihre neue Heimat mitbringen. Im Jahr 2020 brachte die Corona-Pandemie schlagartig den Kulturbetrieb zum Erliegen und gefährdete oder zerstörte gar die Existenzgrundlage zahlreicher Kulturschaffender. Krieg und Verfolgung in Afghanistan und in der Ukraine zerstören für die kulturelle Identität der Menschen essentielle Archive und Kulturerbestätten und bedrohen ebenso die lebendige Kultur. Diese Liste könnte noch um unzählige weitere Punkte ergänzt werden. In krisenhaften Situationen kann Musik ein Mittel sein, um Erfahrungen zu verarbeiten und Mut zu schöpfen. Sie kann aber auch als Waffe gebraucht werden, um Opponenten zu demoralisieren oder Macht zu demonstrieren. Die beabsichtigte Funktion kann sich in der musikalischen Gestaltung niederschlagen, muss aber in der Musik selbst nicht zwangsläufig analytisch nachweisbar sein.